4. Kompanie Melsterhofe
Die 4. Kompanie ist eine der ursprüglich vier Kompanien unserer Bruderschaft.
Der Name Melsterhofe ist darauf zurükzufüren, dass dort bis ca. 1830 ein Stadttor, die Melsterpohte, vorhanden war. Im Jahr 1960 vollzog sich eine Trennung innerhalb der Kompanie, als eine neue, die 5. Kompanie, im Werler Norden gegrüdet wurde.
Wer oder was ist Melster?
Es gibt die Melsterstraße, den Melstergraben, die Melsterhofe und Melsterhag. Das Melster war ehemals eine Ortschaft, von der man heutzutage gar nichts mehr sieht. Die Wüstung lag im Osten Werls in der Nähe des Hohen Kreuzes am Bergstraßer Weg. Seit 1935 wurden am Melsterberg wiederholt Spuren einer früh geschichtlichen Siedlung nachgewiesen. In älterer Zeit war die Stadt Werl in drei Hoven (Verwaltungsbezirke) eingeteilt.
Die gegen Osten der Stadt liegende Hove hieß die Melsterhove. Hier lag bei der Stadtbefestigung das Melstertor (der Melsterpohte). Entsprechend hießen die Straßenzüge beiderseits der Melstertores der Melstergraben (Graben gleich Wall). Auch der vom Melstertor sich hineinziehende Teil des heutigen Steinergrabens wurde in älterer Zeit bis zum Kletterpoth Melstergraben genannt. Die von der Walburgisstraße zum Tore verlaufende Straße war die Melsterstraße. Zum Melstertore hinaus kam man „in' Melster".
Pfarrer i.R. Kaspar Basse hat im Jahr 1960 ein kleines Heftchen über das Melster verfasst, dieses führt über die Existenz mehrere Beweise auf: Das Güteverzeichnis des ehemaligen Klosters Rumbeck (1542 bis 1570) liefert unter anderem einen Beweis für die Ortschaft Melster. Das Kloster Rumbeck besaß in der Pfarrei Werl Güter in drei Ortschaften; in Riethem, Uffelen und Melkestere. Von diesen drei Orten besteht Uffelen (Uffeln) noch heute. Es gibt in der Geschichte weitere Beweise für die Ortschaft Melster (früher eben Melkestere), unter anderem einen urkundlich aufgeführten Hof. Im Melster war früher ein heiliger Ort - und damit verbunden war dieser Platz ein Ort des Gerichts. Hinweise dafür gibt es in dem Hohen Kreuze und dem Umstand, dass ein Angeklagter hier sein Recht suchte.
Gastvereine
Schützenverein Marl-Hüls
1984 wurden durch den damaligen Hofevorsteher Franz Ruhrmann, erste Kontakte zum Bürgerschützenverein Marl-Hüls, geknüpft. Hieraus entstanden intensivste Beziehungen, die durch gegenseitige Besuche der Schützenfeste und sonstige im Vereinsleben anstehenden Veranstaltungen, wie Schießwettkämpfe und schon traditionelle Treffen im November jeden Jahres, vertieft wurden und immer noch werden.
Auszug aus der Festzeitschrift Schützenfest Bürgerschützenverein Marl-Hüls 2007:
Im Jahre 1984 wurden zarte Bande in Richtung Werl geknüpft. Der Zufall wollte es, dass ein Mitglied des Bürgerschützenvereins von einem Auslandsaufenthalt zurück in die Heimat gebracht werden musste. Der von seinem Arbeitgeber eingesetzte Spediteur kam aus Werl. Es war der Spediteur Franz Ruhrmann. Schon während der Umzugsphase waren gewisse Gemeinsamkeiten zu erkennen. Beide waren Schützenbrüder. Erste Kontakte zu der 4. Kompanie der Sebastianus Schützenbruderschaft Werl wurden im Jahr 1986 geknüpft. Die 2. Kompanie des Bürgersschützenverein Marl-Hüls führte im September 86 einen Kompanieausflug nach Werl durch. Franz Ruhrmann, Theo Pape und andere Mitglieder der 4. Kompanie sorgten für ein unvergessliches Wochenende. In den folgenden Wochen und Monaten fand ein reger Gedankenaustausch statt, und die Idee wurde geboren sich künftig in regelmäßigen Abständen zu treffen. Der Hofevorsteher der 4. Kompanie Franz Ruhrmann sprach die Einladung zum Schützenfest im August 1987 nach Werl aus. Diese wurde gern angenommen. Es folgte eine Gegeneinladung zu unserem Schützenfest im Mai des gleichen Jahres. Seit diesem Zeitpunkt gab es regelmäßig Besuche zu den jeweiligen Schützenfesten, dies hat bis heute, 20 Jahre danach, noch Bestand.
Ab 1989 wurde auch das sportliche Vergleichsschießen durchgeführt. Treibende Kraft war in diesem Fall Franz Josef Schröer. Zu diesem Anlass treffen sich die Sportschützen zweimal pro Jahr, jeweils in Werl und Marl. Neben dem Sport kommt das Gesellige natürlich auch nicht zu kurz.
Schützenverein Welver-Einecke
Mit dem Schützenverein Welver-Einecke werden seit den Jahre 1985 durch Besuche unserer Schützenfeste Kontakte gepflegt.
Schützenverein Hilbeck
Seit den 80er Jahren unterhält die 4. Kompanie sehr intensive Beziehungen zum Schützenverein Werl-Hilbeck.
Brand der Schützenhalle 1971
Aktiv wurde 1971 am Wiederaufbau der damals zum Brand gefallenen Schützenhalle mitgearbeitet. Eine Aktive Beteiligung erfuhr unsere Bruderschaft bei der Aktion „Werl braucht eine Halle". Die 4. Kompanie sammelte hierbei den stattlichen Betrag von damals 6200,- DM.
Franziskanerorden. Eine Sammlung gemeinsam mit Pater Reinhardt vom Franziskanerorden erbrachte den Aktionslohn von Insgesamt 8400,- DM für eine Afrika-Hilfe.
Kapelle auf der Gänsevöhde. Die 4. Kompanie hat es sich seit 1950 zur Aufgabe gemacht, die Kapelle auf der Gänsevöhde zu unterhalten. Dies geschieht im Einvernehmen mit der Pfarrgemeinde St. Walburga. Diese Tradition hat bis heute Bestand.
Schnadesteine
Zu den weitern Aktivitäten zählen unter anderem die Pflege und Instandhaltung, der an den Stadtgrenzen stehenden Schnadesteinen und die, der dazugehörigen Bänke in den Werler Fluren.
Diesen Aufgabenbereich haben sich explizite die Senioren unserer Kompanie auf die Fahne geschrieben, denn zur Begutachtung stehen immer ausgiebige Wanderungen mit viel Fachsimpelei und Klönschnack aller Art an.